Senioren über 45.000 Stunden im Einsatz

Jahreshauptversammlung der Seniorenbörse Bregenz wählte einstimmig Obmann Gottfried Schröckenfuchs und den Vorstand.

Bregenz. „Wir sind eines der erfolgreichen Projekte des
demografischen Wandels“, ließ Gottfried Schröckenfuchs in seiner Bilanz
der Seniorenbörse Bregenz aufhorchen. Bereits in den nächsten 12 Jahren
werde der Anteil an Seniorinnen und Senioren bei über 50 Prozent liegen.
Einrichtungen wie die Seniorenbörsen würden zunehmend wichtiger im
Gemeinwesen. Eigentlich hätte die Seniorenbörse Bregenz seit ihrer
Gründung vor acht Jahren an die 1.000 Mitglieder. Natürliche Abgänge
aber auch erfreuliche Zugänge hätten mittlerweile die Anzahl bei über
700 eingependelt, ließ Obmann Schröckenfuchs wissen. Davon sind über 60
Prozent Frauen. Das veranlasste den früheren Militärkommandanten zum
Appell: „Männer, geht’s weniger zum Stammtisch und dafür mehr zur
Seniorenbörse!“

Vielfältige Projekte Und die Herren der Schöpfung sind
dort mindestens so gern gesehen und gut aufgehoben, wie die holde
Damenwelt. Sie können sich in Projekte wie die Lesepaten, dem
Begleitdienst „Soucius“, Spaß am Handwerk, in den Nachbarschafts- und
Haushaltshilfe, in das von der Seniorenbörse unterstützte Projekt
„Radeln ohne Alter“ oder in der Verwaltung einbringen. Aktive Menschen
finden bei der Seniorenbörse ein reiches Betätigungsfeld. So stellt etwa
die Seniorenbörse Bregenz ein Drittel aller Vorarlberger Lesepaten und
ist an allen Bregenzer Volksschulen im Einsatz. Stolz ist Schröckenfuchs
auf die Integrationskraft der Seniorenbörse: „Wir konnten hier durch
die Aktion „Kochen und Essen mit Flüchtlingen“ neue Einsichten und
Freunde gewinnen. Darüber hinaus wurden Flüchtlinge bei uns Mitglieder
und stellen ihre Arbeitskraft in den Dienst der Mitmenschen. Besser kann
Integration nicht funktionieren.“

Über 45.000 Stunden im Einsatz

Seit der Gründung 2010 leisteten Mitglieder der Seniorenbörse
ehrenamtlich über 45.000 Einsatzstunden. Müsste diese Hilfe von der
öffentlichen Hand professionell organisiert werden, entspräche dies
einem Aufwand von rd. 3 Millionen Euro. An die fünf Stunden täglich
stehen die „Seniorenbörsianer“ im Dienst am Nächsten. Und das 365 Tage
im Jahr. Eine unverzichtbare Leistung für das Bregenzer Gemeinwesen. Das
sahen auch Seniorenstadträtin Elisabeth Mathis und Bürgermeister Markus
Linhart so, die den Dank der Stadt überbrachten. Für sie ist die
Seniorenbörse ein Erfolgsmodell im bürgerschaftlichen Engagement.

Vorarlberger Spezifikum

Die Bregenzer Seniorenbörse war nach Hard und Wolfurt die dritte
ihrer Art in Vorarlberg. Heute sind es bislang 19 Seniorenbörsen, die
sich und völlig ehrenamtlich bürgerschaftlich einbringen. Dieses
Engagement ist einzigartig, da in keinem anderen Bundesland
Seniorenbörsen etabliert sind. Für den gebürtigen Steirer und Brigadier
i.R. Gottfried Schröckenfuchs Grund zur Bemerkung: „Hier kann sich der
Osten Österreichs gerne anschauen, wie das bei uns funktioniert.“

Vorstand einstimmig gewählt

Die Neuwahlen brachten ein einstimmiges Ergebnis. Gottfried
Schröckenfuchs wurde wieder zum Obmann gewählt. Als sein Stellvertreter
fungiert Anton Wirthernsohn. Dagmar Helbig ist 2.
Obmann-Stellvertreterin, Kassierin und Datenschutzbeauftragte. Zum
Schriftfüherer wurde Anton Greber gewählt. Als Beiräte fungieren Kurt
Hechenblaickner (EDV), Peter Filippinetti (Soucius), Maria Köllemann
(Lebensraum) und Karl Baur (Organisation). HAPF