Vereine in Bregenz: 10 Jahre Seniorenbörse

Vor zehn Jahren gründeten sieben Bregenzer Bürgerinnen und Bürger den Verein „Seniorenbörse“ und starteten damit eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Heute zählt der Verein 700 Mitglieder. Ein Drittel davon engagiert sich in der ehrenamtlichen Hilfe.

Bis heute leisteten die Vereinsmitglieder sensationelle 40.000 Ehrenamtsstunden – ein starkes Zeichen für das Sozialkapital unserer Stadt. Geholfen wurde und wird in allen Lebenssituationen, und zwar nicht nur älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern.

Zu Beginn der Seniorenbörse standen viele Fragen zum demographischen Wandel unserer Gesellschaft offen: Wie kann der hohe Lebensstandard in unserer Stadt gesichert werden? Wie wirkt man der Vereinsamung im Alter entgegen? Wie entlastet man die öffentliche Hand von stetig steigenden Kosten im Sozialbereich bei zunehmender An-zahl von älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern?

Die Seniorenbörse fand Antworten darauf Es gelang mit der Selbstorganisation jener Menschen, die definitiv nicht zum „alten Eisen“ gezählt werden können. Wertvolle Berufs- und vor allem Lebenserfahrung mit zahlreichen und unterschiedlichen Kompetenzen kommen nun tagtäglich in den Einsatz. Die ehrenamtlichen Leistungen decken fast alle Bereiche des täglichen Lebens der älteren und teilweise hilfsbedürftigen Vereinsmitglieder ab. So wird vom Medikamenteneinkauf bis zum Wechsel der Glühbirne, von der Beratung beim Finanzamt bis zum Entfernen des Grünmülls, von der Reparatur einer wackeligen Tisch-platte bis zur Reparatur des alten Radioweckers geholfen. Doch am wichtigsten werden zunehmend die geschenkte Zeit und ein offenes Ohr.

Die Seniorenbörse Bregenz verschafft aber nicht nur Hilfe im Alter, sie bietet Helfenden auch einen sinnvollen und erfüllten Alltag. An Bregenzer Volksschulen unterstützen Lesepatinnen und Lesepaten zum Beispiel viele Kinder und vermitteln dabei nicht nur generationenübergreifend zwischen Kindern, Eltern und Lehrerschaft, sondern wirken oft auch vermittelnd zwischen verschiedenen Kulturen. Ein besonders spannendes Projekt nennt sich „Spaß am Handwerk“. Im Zuge der Ganztagsbetreuung an Schulen haben Mitglieder der Seniorenbörse Schülerinnen und Schülern handwerkliche Grundfertigkeiten beigebracht. Dieses Projekt wurde von der Stadt sogar ausgezeichnet!

Mit dem Begleitdienst „Soucius“ und der Unterstützung von „Radeln ohne Alter“ deckt der Verein außerdem zwei wichtige Bereiche in der Alltagsmobilität ab und agiert auch in diesen Themen zukunftsweisend. Die Seniorenbörse ist weit mehr als nur eine Erfolgsstory. Sieht man die Menschen, die sich hier engagieren, versteht man gleich: Es ist eine bemerkenswerte Herzensgeschichte.

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